Leider kann jeder Opfer einer Straftat werden. Aus Scham oder Unsicherheit wird oft keine oder erst sehr spät eine Anzeige gestellt. Vor allem, wenn es sich um Sexualdelikte, Körperverletzung oder häusliche Gewalt handelt, fällt es den Geschädigten schwer, damit an die Öffentlichkeit zu treten.
Dabei haben Sie, vor allem als Nebenkläger und mit einem Rechtsanwalt als Beistand, zahlreiche Rechte sowohl während dem Ermittlungsverfahren als auch bei der Hauptversammlung. Sie können gemeinsam mit Ihrem Anwalt aktiv am Geschehen und Ausgang der Verhandlung teilhaben und mitwirken.
Definition der Nebenklage
Oft werden Stimmen laut, dass in Deutschland der Opferschutz in Strafverfahren zu kurz kommt, da sich fast alles ausschließlich um den Tatverdächtigen dreht.
Eine Nebenklage ist ein erfolgreiches Mittel des Opferschutzes, wodurch die Strafprozessordnung (StPO) dem Opfer die Möglichkeit bietet, aktiv am Geschehen des Strafverfahrens teilzunehmen.
Als Nebenkläger treten Sie als Verfahrensbeteiligter auf und können sich als solcher durch einen Rechtsanwalt fachlich beraten und unterstützen lassen. Mit einer Nebenklage haben Sie die Chance, sich als Geschädigter zur Wehr zu setzen.
Wann Sie als Nebenkläger auftreten sollten
Als Nebenkläger aktiv am Verfahren teilzuhaben, bringt mehrere Vorteile mit sich, vor allem:
Wenn Sie sicherstellen wollen, dass der Täter entsprechend bestraft wird
Wenn Sie Opfer einer Straftat geworden sind, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit sicherstellen wollen, dass der Täter entsprechend seinem Vergehen bestraft wird. In der Rolle als Nebenkläger haben Sie zahlreiche Rechte im Strafverfahren und treten nicht nur als Geschädigter, sondern als Verfahrensbeteiligter auf.
Wenn Sie mit der Vergangenheit abschließen wollen
Treten Sie nicht als Nebenkläger auf, bleiben Sie stets in der Opferrolle gefangen. Selbst während des Verfahrens kann das negative Auswirkungen haben. Im schlechtesten Fall erhalten Sie nicht alle relevanten Informationen über den Stand oder gar über den Ausgang des Verfahrens.
Als Nebenkläger haben Sie die Möglichkeit, aus Ihrer Rolle als Opfer hervorzutreten, indem Sie sich aktiv einbringen. Dadurch ist es einfacher, das Erlittene zu verarbeiten und mit der Vergangenheit abzuschließen.
Wenn Sie Schadensersatz erhalten möchten
Ein weiterer Vorteil, dem Verfahren als Nebenkläger beizuwohnen, ist die Möglichkeit, bis zum Ende der mündlichen Verhandlungen Schmerzensgeld gegenüber dem Täter zu beantragen. Über den Anspruch auf Schadensersatz wird direkt im Strafprozess entschieden.
Sie müssen nicht zusätzlich vor einem ordentlichen Gericht nach Abschluss des Strafverfahrens Klage erheben. Zudem sind die Erfolgschancen im Strafprozess meistens höher als in einem Zivilprozess, wenn es um die Zahlung eines Schadensersatzes geht.
Ihre Möglichkeiten als Nebenkläger
Als Nebenkläger sind Sie Verfahrensbeteiligter, nicht nur Opfer. Als aktiv Beteiligter am Verfahren haben Sie einige Möglichkeiten, die Sie auf alle Fälle nutzen sollten:
Ihre Rechte
Sowohl während dem Ermittlungsverfahren als auch während der Hauptverhandlung stehen Ihnen als Nebenkläger zahlreiche Rechte zu.
Ihre Rechte während des Ermittlungsverfahrens:
Die Nebenklage beginnt bereits mit dem Ermittlungsverfahren. In dieser Phase ist es besonders wichtig, eine solide Grundlage mit allen nötigen Beweisen zu schaffen.
Als Nebenkläger haben Sie folgende Rechte während des Ermittlungsverfahrens:
Ihre Rechte während der Hauptverhandlung
Nach dem Ermittlungs- und Zwischenverfahren folgt die Hauptversammlung, die vor einem Amtsgericht oder dem Landgericht stattfindet. Dort können Sie als Nebenkläger folgende Rechte geltend machen:
Dank der zahlreichen Rechte, die Ihnen als Nebenkläger zustehen, haben Sie eine gewisse Kontrolle über das Gericht und den Ausgang über die Verhandlung. Vor allem mithilfe eines Fachanwalts haben Sie gute Chancen auf Erfolg.
Ein konkretes Beispiel
C wurde Opfer einer Vergewaltigung durch eine ihr bekannte Person. Nach dem Versuch, die Tat zu verdrängen, schränkten die psychischen Belastungen und die fehlende Auseinandersetzung, die Geschädigte immer weiter ein.
Schließlich fasste C den Mut und kontaktiert einen Rechtsanwalt für Opferschutz. Außerdem ließ sie ihre Angstzustände und Schlafstörungen durch einen Arzt attestieren und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Ihr Anwalt für Opferschutz half nach ersten persönlichen Gesprächen, C als Nebenklägerin in dem angesetzten Hauptverfahren zu begleiten. Um C bestmöglich zu schützen, wurde durch ihren Anwalt ein Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit gestellt.
Zusätzlich erwirkte er, dass der Beschuldigte während der Aussage und Vernehmung der Nebenklägerin nicht im Gerichtssaal anwesend war, da dies eine konkrete Gefahr für das Wohl des Opfers darstellte.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten aufgrund seiner Straftat zu einer Freiheitsstrafe und C konnte nach langer Zeit mit dem Fall abschließen. Durch die Nebenklage und mit dem Beistand eines Anwalts für Opferschutz konnte das Strafverfahren entsprechend beeinflusst und die Verletzte bestmöglich während des Prozesses geschützt werden.
Zögern Sie nicht - kontaktieren Sie Ihren Anwalt für Opferschutz
Ulrich Sing ist seit fast 20 Jahren Fachanwalt für Strafrecht und Anwalt für Opferschutz. Bereits während des Studiums faszinierte ihn das Strafrecht auf besondere Weise, später fokussierte er sich als Anwalt auf dieses Thema und überzeugt durch Kompetenz und Erfahrung.
Über Ulrich Sing
Wenn Sie als Geschädigter Unterstützung durch einen Experten benötigen, hilft Anwalt Sing Ihnen weiter. Er berät Sie, welche Vorteile eine Nebenklage mit sich bringt und steht von Anfang an Ihrer Seite. Außerdem berät er Sie hinsichtlich Rechtsmittel und den Voraussetzungen einer Nebenklage.
Zögern Sie daher nicht und nehmen Sie mit Herrn Sing Kontakt auf. Die Kontaktaufnahme ist per E-Mail oder telefonisch möglich.